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Fahrkosten zur Therapie müssen übernommen werden!

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Fahrkosten zur Therapie werden nicht von den Krankenkassen getragen. Das stellt viele Menschen vor eine unüberwindbare Hürde. Insbeonsdere junge Geflüchtete können sich die dringend notwendige therapeutische Hilfe deshalb nicht leisten.

Warum viele junge Geflüchtete eine therapeutische Anbindung brauchen

Aarian* ist aus Afghanistan geflohen und lebt seit über einem Jahr in Deutschland. Er ist 17 Jahre alt, aber der Ausdruck auf seinem Gesicht lässt ihn 20 Jahre älter wirken. Sein Haar hat einen grauen Schimmer, seine Stirn ist von Falten zerfurcht. In seinem Blick spiegeln sich die Erfahrungen, die er in seinem jungen Leben bereits machen musste: Sowohl in seinem Heimatland als auch auf der langen Flucht erlebte Aarian Traumatisches. Als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling (umF) strandet er schließlich in Deutschland und kommt in einer stationären Einrichtung der Jugendhilfe unter. Sein Betreuer bringt ihn zur Traumatherapie.

Quelle: Die Situation geflüchteter junger Menschen in Deutschland von Johanna Karpenstein und Daniela Rohleder. Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Mehr als 2/3 der umF leiden in Deutschland unter psychischen Belastungen, ermittelt eine Online-Befragung des Bundesfachverbands unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge 2021. 83 Prozent haben Angst vor der Zukunft, für fast alle (94 Prozent) ist die Trennung von ihrer Familie eine enorme Belastung.

Psychoedukationsgruppen für Menschen mit Fluchterfahrung

In der Therapie können Flüchtlinge wie der 17-Jährige Aarian über das Erlebte sprechen. Er ist in einer beziehungsbasierten Psychoedukationsgruppe zu Traumafolgen am Institut für Traumabearbeitung und Weiterbildung angebunden. In den Gruppensitzungen arbeitet er ressourcenorientiert. Er lernt, welche Traumafolgen typisch sind und wie diese zu bewältigen sind. Halt, Transparenz und eine feste Struktur geben Aarian und den anderen Gruppenteilnehmer Sicherheit.

Aber mit Ende des Sommers bricht die Therapie ab: Zu September läuft das 9-Euro-Ticket aus, Aarion und die anderen umF können die Fahrkosten zur Therapie nicht bezahlen.

Warum Fahrkosten ein unüberwindbares Hindernis sind

Fahrkosten zur Therapie werden von Krankenkassen nicht getragen. Das stellt viele Menschen vor eine finanzielle Herausforderung. Wer nicht im Stadtzentrum lebt, hat bisweilen einen langen und teuren Anfahrtsweg. Aarian zahlt pro Fahrt 8 Euro, das macht 16 Euro für eine Therapiestunde. Bei vier Stunden im Monat kostet ihn das 64 Euro – ein Vermögen für den jungen Mann.

Spendenaufruf

Aarion kommt nur noch sporadisch in die Therapiestunde. Er kann sich die wöchentliche Fahrt nicht leisten. Eine Perspektive stellt das 49-Euro-Ticket dar, das politisch diskutiert wird. Aber auch 49 Euro sind noch eine Menge Geld. Besser wäre es, wenn die Krankenkassen die Fahrkosten tragen würden.

Bis dahin sind Träger mit der Situation konfrontiert, Spenden und Drittmittel zu akquirieren, um Fahr- oder auch Dolmetscherkosten zu bezahlen.

Mit Ihrer Spende helfen Sie ganz konkret: Sie bezahlen das Fahrticket für Aarion und anderen Gruppenteilnehmern, damit sie weiter zur Therapie kommen und ihre traumatischen Erfahrungen aufarbeiten können.

*Name wurde geändert

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